Freitag, 23. Juli 2010

Finally back in Germany

Seit gestern bin ich zurück in Reutlingen. Das Rückkehrerseminar in Neu Anspach war noch ein interessanter und schöner Abschluss mit allen anderen Volunteers. Allerdings fühlte ich mich zwischen Tür und Angel. Man war zwar in Deutschland jedoch nicht zu Hause. Und es ist noch ein sehr komisches Gefühl wieder in Deutschland zu sein.

Montag, 12. Juli 2010

Abschied von Dunedin

Morgen werde ich von Dunedin aus nach Rotorua auf der Nordinsel fliegen.
Dort habe ich mit den anderen Volunteers ein Final Camp. Das wird vermutlich
noch einmal eine lustige Zeit mit allen anderen.

Dann heißt es am 16. Juli auch schon Abschiednehmen von Neuseeland
und ich fliege über Los Angeles, London nach Frankfurt.

Dort habe ich dann noch ein Rückkehrerseminar mit allen Volunteers
aus Deutschland die an verschiedenen Orten in der Welt waren.

Und ab dem 22. Juli sollte ich dann wieder in Reutlingen sein.
Das ist mein Programm für die kommenden Wochen.

Ich bin wirklich traurig nun nach einem Jahr gehen zu müssen.
Es war eine super Zeit mit so vielen tollen Erfahrungen und
neuen Dingen. Ich hoffe, dass mein Leben weiterhin so spannend
und vielfältig bleibt.

Mal sehen an welche Universität es mich dann verschlägt.
Dies wird dann wohl einer der letzten Posts aus Neuseeland sein.

Danke fürs Lesen, danke für eure Kommentare, danke für eure Anteilnahme,
danke für euer Unterstützung.

Ich freue mich schon euch wieder in Deutschland zu sehen und euch ausführlich
zu berichten, ebenfalls freue ich mich auf alle möglichen Fragen die ihr hoffentlich habt.
Und es werden auch viele Fotos zu sehen sein.

Bis bald

Dienstag, 29. Juni 2010

Noch mehr Bilder

Hebst in Neuseeland

Ice Skating, Menno et moi

Ein paar Kollegen am Surfen

Maia Rudolf Steiner School Dunedin, Die Zelte sind Mongolische Jurten und dienen als Klassenzimmer

Jurte von innen

Baumhaus bei dem ich Hand angelegt habe

Noch ein paar Bilder aus den letzten Wochen

Marshmallow Grillen in Brighton

Blick auf Dunedin und spiegelglatten Hafen. Im Hintergrund die Peninsula

Blick Richtung nord osten rechts Peninsula, links "Festland"

Blick auf Dunedin von Saddlehill

Ein früher Nachmittag an St. Clair

Freiwilliger sein

Offiziell mache ich ein Freiwilliges Soziales Jahr das als Zivildienstersatz anerkannt ist. 
Wie der Name schon implementiert ist es freiwillig.

In diesem Post will ich darüber berichten, was es für mich bedeutet und bedeutete Freiwilliger zu sein. Meine Erfahrungen so gut es geht zusammen fassen.

Auf dem Vorbereitungsseminar in Neu-Anspach vor meiner Abreise nach Neuseeland wurden wir in vielen Einheiten darauf vorbereitet als Freiwillige im Ausland zu arbeiten. Während der Einheiten habe ich mich manchmal gefragt welchen Nutzen sie für mich haben könnten und auch die Nützlichkeit angezweifelt. Geschadet hat mir jedoch keine einzige Einheit.

Im Projekt angekommen hat es eine Weile gedauert, bis die Schule wusste was sie mit mir anfangen soll und bis ich wusste wie ich mich am Sinnvollsten einbringen kann. Ich war wie bestimmt schon erwähnt der erste Freiwillige an der Amana Christian School. Es war also für alle Beteiligten Neuland das betreten wurde.

In Deutschland wurde uns eingebläut Initiative zu zeigen. Ich hielt also danach Ausschau wo ich Initiative ergreifen konnte ohne damit anderen vor den Kopf zu stoßen. Es war schließlich nicht meine Aufgabe den Laden dort Umzugrempeln.

Es hat sich so etabliert, dass mir oft eine Liste mit Tätigkeiten geschrieben wurde. Am Anfang wurde mir noch viel Zeit mit den Schülern gegeben. Das hat sich dann schnell verändert, nachdem entdeckt wurde, dass man Jobs jeglicher Art mich übertragen kann. Zu einer Routine wurde, dass ich einmal wöchentlich den Rasen um die Schule herum gemäht habe. Das war im Grunde genommen gar nicht so übel. Dann wurde ich damit beauftragt den Saustall in der Schule allmählich aufzuräumen. Dazu gehörten diverse Räumlichkeiten in verschiedenen Gebäuden. Ich habe mich nie gegen irgendeinen Job gesträubt und im Grunde genommen alles kommentarlos erledigt.
Die ersten Monate waren die Jobs die ich bekomme haben noch human und haben sich dann in meinen Augen ins negative entwickelt und gegen Ende habe ich mich zunehmen nur noch ausgenutzt gefühlt. 

Was mich ziemlich geärgert hat war, dass ich ungefragt auf den Cleaning Roster gesetzt wurde und man von mir verlangte die Toiletten und die komplette Schule an zwei Tagen der Woche zu reinigen. Um mir das ganze schmackhaft zu machen wurde mir gesagt ich könne das natürlich während meiner normalen Arbeitszeit machen. Aber wie soll ich in einem Klassenzimmer saugen, wenn die Schüler gerade unterrichtet werden. Die Schulleitern hat mir das ganze in einem Nebensatz einfach so gesagt. Und meinte noch: "Hope you don't mind." Ich habe ihr auch direkt dann gesagt, dass mir das nicht wirklich gefällt, dass ich es aber mache, weil sie mir dann vorgeheult hat, dass die Familien es nicht machen wollen. 

Desweiteren wurde mir wöchentlich gesagt ich solle Spinnweben um die Gebäude herum entfernen. Fensterputzen hat man mich auch gerne gesehen. Blumenbeete habe ich auch bestellt, weil die Schule ja blitze blank aussehen sollte, damit Besucher beeindruckt werden können. Für mich ist der Fokus der Schulleitern völlig verschoben. Es kam mir immer so vor, als wäre es ihr wichtiger wie die Schule optisch dasteht anstatt Wert auf die Qualität ihres Unterrichts zu legen. Ich hatte das Gefühl, dass ich am völlig falschen Ende aushelfe.
Nach einer Weile war es dann zur absoluten Selbstverständlichkeit geworden, dass alles was man selber nicht erledigen wollte oder konnte einfach mir aufzuhalsen. Besonders beliebt waren Putzarbeiten oder sonstige Jobs die vermutlich nicht zu den Lieblingstätigkeiten eines normal Sterblichen gehören. 

Ich möchte definitiv nicht den Eindruck erwecken, dass ich eine Memme wäre und mir die Finger nicht schmutzig machen will. Im Gegenteil ich habe schließlich alles über mich ergehen lassen und habe alles erledigt so wie es mir aufgetragen wurde. 
Ich wusste von anderen Freiwilligen was zu deren Aufgabenfeld gehört und ich weiß auch von anderen die Toiletten putzen mussten. Ich weiß auch, dass sich einige Freiwillige die Finger schmutzig machen musste und richtige Drecksarbeit erledigt haben.
Was mich einfach an der ganzen Sache gestört hat war das Verhältnis von Aufgaben die ich mit Freude und Spaß erledigen zu den Aufgaben die absolut keinen Spaß gemacht habe und die ich so schnell wie möglich hinter mich gebracht habe. Gegen Ende war es einfach nur noch eine Qual. Ich hatte überhaupt keine Lust in die Schule zu gehen, weil ich wusste, dass ich wieder Regale abstauben soll, irgendwelche Sachen putzen, Saugen, oder eben für mich extrem frustrierende Jobs erledigen muss. Ich hatte nichts worauf ich mich freuen konnte in der Schule und eben das Gefühl einfach nur ausgebeutet zu werden. Ich fühlte mich wie eine Putzfrau die auf Abruf bereit steht. Eine Person bei der es egal ist was man ihr aufträgt. Was ich vermisst habe war der Respekt meiner Person gegenüber. Ich fragte mich öfters, ob das wirklich der Sinn der ganzen Sache ist. Das ich von der anderen Seite der Welt nach Neuseeland fliege um für andere Leute hauptsächlich zu putzen. Es ist mir bewusst, dass irgendjemand solche Arbeiten erledigen muss. Aber ist es wirklich so, dass man dazu einen Freiwilligen nimmt?
Es war extrem schwierig für mich die Grenze zu ziehen, an der ich sagen, dass der Job im Rahmen dessen liegt was zumutbar ist oder ob es zu weit geht. Ich konnte nicht einschätzen, wann ich hätte Nein sagen sollen und mich wehren.

Zu allem kam noch ein finanzieller Aspekt. Meine Unterbringung wurde komplett von den Bremners finanziert. Sie haben mich ein Jahr lang durchgefüttert und mein Zimmer gestellt. Sie haben von der Schule keinen einzigen Cent gesehen und es war ihre pure Großzügigkeit der ich meinen Unterbringung verdanke. Die Schule hat nie einen einzigen Cent für mich ausgegeben. Ich war dort 6 Stunden, 5 Tage die Woche und habe gearbeitet. Gegeben hat die Schule nie. Das höchste der Gefühle war ein Kaffee auf den ich einmal eingeladen wurde.

Die Beste Zeit in der Schule hatte ich, wenn ich mit den Schülern arbeiten konnte. Das war zwar teilweise extrem anstrengend und Nerven aufreibend, aber es war Millionen mal besser als den Putzlumpen zu schwingen. 

Was mir meinen Aufenthalt jedoch so sehr verbessert hat war die Freundschaft zu Menno und anderen Leuten die ich hier kennen gelernt hatte. Meine beste Zeit hier in Neuseeland habe ich außerhalb meines Projekts verbracht. 
Das Surfen war ein großer Bestandteil meines Freizeitlebens in Neuseeland und war eine super Sache um sich auszupowern und die ganzen Sorgen und den Alltag zu vergessen.

Es war schwer in Deutschland Förderer für mein Auslandsjahr zu gewinnen. Ich konnte natürlich kein 3. Welt Land vorweisen wo jeder sofort einsieht, dass Hilfe dringend nötig ist. Dennoch habe ich hier einer Community geholfen. Es mag für manche wie ein Jahr lang Urlaub ausgesehen haben, war es jedoch nicht. Es war Arbeit und es war Alltag. Ich habe hier gelebt mit Locals wie ein normaler Neuseeländer. Bin wie jeder andere von Montag bis Freitag arbeiten gegangen. Nur mit dem Unterschied, dass ich für meine Arbeit kein Gehalt bekommen habe. Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre anderen Menschen hier zu helfen, wenn mir nicht andere geholfen das ganze hier zu finanzieren. 

Ich habe für mich persönlich sehr viel von diesem Jahr gehabt. Ich habe so viele neue Erfahrungen gemacht, neue Eindrücke gesammelt, Menschen aus der ganzen Welt kennen gelernt, neue Freunde gefunden, mich als Person verändert. Ich möchte trotz manchen harten Tagen und manchem Frust keinen Tag den ich hier war missen. 

Es ist ein komische Gefühl jetzt nur noch ein paar Tage vor mir zu haben und dann Good bye sagen zu müssen. Was ein Jahr lang mein Alltag war muss ich nur hinter mir lassen und weitergehen im Leben. Gegen Ende fing das richtig Leben erst so richtig an. Habe Kiwis kennen gelernt und mich mit denen angefreundet. Jetzt versteht man wie die Neuseeländer wirklich ticken und vielleicht ticke ich auch schon ein wenig mit.

Freitag, 25. Juni 2010

Fußall Weltmeisterschaft - Stimmung in Neuseeland

Vermutlich hat die Minderheit von euch jemals von den "All Whites" gehört, dem neuseeländischen Fußballnationalteam. Aber ja es gibt sie.
Wofür die Neuseeländer berühmt sind ist Rugby. Die "All Blacks" werden als eine der besten wenn nicht sogar die beste Rugbymannschaft der Welt gehandelt. In Neuseeland wird übrigens 2011 die Rugby Weltmeisterschaft ausgetragen.

Rugby ist in Neuseeland deutlich populärer als Fußball. Persönlich habe ich hier noch keine Fußball Tore gesehen. Das was man hier überall sieht sind die Tore vom Rugby.

Der staatliche Sender TV NZ 1 überträgt insgesamt 11 Spiele. Dabei sind alle Gruppenspiele der All Whites. Wer mehr sehen will braucht Sky TV das mit Premiere zu vergleichen ist.

Seit dem Erfolg der All Whites ist das Interesse an Fußball in Neuseeland in astronomische Höhe gestiegen. Ich würde behaupten es ist momentan das Thema Nummer 1. In den Nachrichten werden die Spieler als Nationalhelden gefeiert und jeder freut sich. Es war das zweite Mal in der Geschichte, dass sich Neuseeland überhaupt für den WorldCup qualifiziert hatte.

Ich meinerseits bin letzten Donnerstag um 4.30 Uhr aufgestanden um in der Stadt die live Übertragung des Deutschland Spiels zu sehen. In dem pub waren dann auch ungefähr 50 Deutsche versammelt. War eine super Stimmung! Anschließend dann direkt zum Arbeiten.

Die Spielzeiten sind ein wenig unglücklich für uns hier in Neuseeland. Die Spiele sind entweder um 23 Uhr, 2 Uhr Nachts oder 6 Uhr Morgens. Nur die ganz harten sehen sich alle Spiele live an...

Donnerstag, 3. Juni 2010

Alles hat ein Ende

Wir Ihr sicher schon bemerkt habt, habe ich einen Countdown in meinen Blog integriert. Das soll nicht bedeuten, dass ich unbedingt wieder nach Hause will und es kaum noch erwarten kann endlich wieder zu Hause zu sein. Vielmehr will ich mir die verbleibenden Tage ins Bewusstsein rufen.

Es gibt noch eines zu erledigen. Unter anderem muss ich mein Auto verkaufen. Ich muss noch Abschiedsgeschenke vorbereiten. Ich muss meine Sachen sortieren und auch einiges hier lassen. Und eben die Qual der Wahl, was kommt mit und was bleibt doch hier.
Ich muss eventuell mein Surfbrett per Post nach Deutschland schicken usw usw.

Eines ist jedoch ganz klar. Die Zeit rennt einfach nur so davon. Jetzt sind es nur noch ein paar Wochen.

Wenigstens ist der Gedanke das kalte Neuseeland gegen ein hoffentlich angenehm warmes Deutschland einzutauschen wunderbar.

Momentan arbeite ich an meinen Uni Bewerbungen was gar nicht so einfach ist, weil ich gewisse Unterlagen nicht zur Hand habe, oder weil Dinge gefordert sind die ich nicht in der zur Verfügung stehenden Zeit erledingen. Zum Beispiel wird von einigen Universitäten ein TOEFL Test verlangt, der meine Fähigkeit Englisch zu sprechen und zu verstehen wiederspiegeln soll. Hier in der Universität Otaga gibt es nur zwei Termine die ich wahrnehmen kann und die sind auf 12 Teilnehmer begrenzt. Ich bin noch im unklaren darüber, ob mir ein Platz für einen der Termine eingeräumt wurde.

Und so langsam heißt es auch Abschied nehmen. Dies allerdings doch eher langsam...

Mittwoch, 26. Mai 2010

Winter

Herbst war mal. Nun ist es schon ziemlich Winter. Heute lag der erste Schnee auf den Hügeln.

Montag, 17. Mai 2010

Surfen

Ich weiß selber nicht so genau weshalb, aber ich habe noch gar nicht von meinem Hobby hier berichtet. Und dieses Hobby nahm bzw. nimmt einen großteil meiner Freizeit und meines Geldes ein.

Surfen aka Wellenreiten.

Angefangen hat alles mit ein paar Surfstunden bei der kleinen Surfschule in Dunedin am Strand St. Clair. Zusammen mit Menno habe ich dort ungefähr 5 Unterrichtseinheiten mitgemacht. Die Stunden haben ausgereicht um die Basics des Surfens zu erlernen. Das war letztes Jahr im Oktober.

Ich habe mir dann auch schnell ein eigenes Board und Neoprenanzug zugelegt.
Mein Surfbrett ist ein Customboard und gehörte der Surflegende Graham aus Dunedin. Graham betreibt den Quarry Beach Surfshop und wenn man Graham nicht kennt hat man zumindest schonmal von ihm gehört.

Menno hat sich auch ein eigenes Board zugelegt und so waren wir in jeder freien Minuten am Surfen, wenn es die Bedingungen hergegeben haben.

Auch während des Reisens hatte ich mein Surfbrett dabei und bin auch am Surfhighway 45 an der Westküste der Nordinsel gesurft. Ebenso am 90 Mile Beach ganz im Norden.

Surfen ist der ultimative Ausgleich zum Alltag. Manche nutzen das Wort "Escapism". Übersetzung kann ich so nicht liefern, das Wörterbuch bietet auch nur Worte an die nicht mein Verständnis ausdrücken.

Surfen bedeutet für mich alle Gedanken am Festland zurück zu lassen. Wenn ich mit dem Surfbrett rausgehe, dann gibt es nur noch mich, mein Brett und die Wellen. Oft ist es ein Kampf gegen die unglaubliche Kraft der Natur.

Wenn ich nach einer richtig guten session wieder im Auto sitze und mein Körper sich wie durchgeprügelt an fühlt, dann war es ein super Surf.

Durch das Surfen haben Menno und ich es sogar schon in die Zeitung geschafft. Wir wurden von einem "current rip" was ein Brandungsrückstrom ist aufs Meer hinausgezogen. Ein rip entsteht, wenn das zurückströmende Wasser durch Unterwasser Dünen kanalisiert wird.

Neben Menno und mir waren noch 5 andere Surfen in dem rip gefangen. Das ganze ging ziemlich schnell. Wir waren am rauspaddeln, als wir uns dann zur Orientierung umdrehten waren wir schon über 400m vom Ufer entfernt. Wir sind dann gegen die Strömung und parallel zum Ufer zurück gepaddelt. Trotz unserer Anstrengungen kamen wir kaum näher ans Ufer. Nach ca. 30 min kamen zwei Kajakfahrer vom örtlichen Surf Life Club um uns zu assistieren. Die wollten uns mit ihren Kajaks näher ans Ufer schleppen. Wir konnten uns allerdings nicht an ihren Kajaks festhalten. Daraufhin wurde ein Boot zu Wasser gelassen. Während die Rettungsschwimmer das Boot holten konnten Menno und ich zurück in die Brandung paddeln und mit letzter Kraft eine Welle ans sichere Ufer nehmen. Wir haben dann vom Ufer aus die Rettungsaktion der anderen Surfer beobachtet.

Ich habe leider nicht viele Bilder vom Surfen, da Menno und ich eigentlich immer gleichzeitig im Wasser sind.

Deswegen ist das hier das einzige Bild von mir in einer Welle das ich habe:


Weitere Bilder werden hoffentlich noch Folgen...

Freitag, 14. Mai 2010

Das Leben als Ausländer

Ich trage offiziell die deutsche Staatsbürgerschaft, dementsprechend bin ich unter anderem in Neuseeland Ausländer.

Nachdem ich 19 Jahres meines Lebens in Deutschland verbracht habe ist es ein ziemlich neues Gefühle auf einmal Ausländer zu sein. Ausländer zu sein hat in meinen Augen Vor und Nachteile. Ich will mich auf meine Erfahrungen als nicht Kiwi in Neuseeland beschränken.

Ich kann sagen, dass ich bis jetzt als Deutscher immer willkommen war und im Grunde genommen keine negativen Erfahrungen auf Grund meiner Nationalität gemacht hätte.

Was die meisten über Deutschland wissen beschränkt sich meistens auf den ersten und den zweiten Weltkrieg und auch das Wissen über diese zwei Dinge hält sich im allgemeinen sehr in Grenzen. Viele meinen sie wissen enorm viel und könnten die Deutschen als Menschen und als Volk genau einschätzen.

Ich kann schlecht verbergen, dass ich nicht aus Neuseeland komme, da ich immer noch einen Deutschen Akzent habe. Wenn ich nur ein paar Worte spreche, dann können die meisten nicht einschätzen woher ich komme. Führe ich jedoch eine längere Konversation, dann wird anscheinend recht gut klar, dass ich nicht aus Neuseeland komme.
Aus diesem Grunde ist die Frage woher ich denn komme mein ständiger Begleiter. Ebenso wie die Frage wie mir Neuseeland gefallen würde und was ich hier mache.

Mein Englisch ist nicht perfekt. Ich mache immer noch Fehler, verhasple mich oder kenne Wörter nicht. Manche Personen nehmen das als Anlass mich für dumm zu halten. Es ist ein immer wiederkehrendes Phänomen. Leute halten einen für dumm wenn man Englisch nicht perfekt beherrscht. Ich kann das so nicht nachvollziehen. Man wird desweiteren schnell bevormundet und selten bekommt man die Chance ein Wort zu umschreiben oder eine Gedankenpause zu machen. Die meisten nehmen einem das Wort aus dem Mund. Das kann ohne Frage manchmal hilfreich sein, aber wenn man dann selber gar nicht mehr zu Wort kommt, weil der andere die ganze Zeit versucht irgendwelche Worte zu erraten wird es anstregend.

Zusammengefasst wird man teilweise recht schnell als der etwas dümmliche Ausländer abgestempelt.

Ansonsten fühle ich mich in Neuseeland sehr willkommen. Es ist fast wie in Europa. Der großteil der Bevölkerung ist weiß und fast alle sind aus Europa hier her ausgewandert. Den wirklich typischen Kiwi trifft man doch recht selten. Seltener als man vielleicht vermutet.

In Dunedin an sich gibt es eine recht große Deutsche Community die regelmäßig Veranstaltungen organisiert und eng mit der Goethe Stiftung zusammen arbeitet.

Bedauerlicherweise sind meine Freunde in Neuseeland alles Deutsche. Meiner Erfahrung nach ist es recht schwer Freunde unter den Neuseeländer zu finden. Die meisten gleichaltrigen sind in Studentenverbindungen oder haben schlicht kein Interesse uns als Freunde zu gewinnen. Im Gegenzug ist es extrem leicht Deutsche kennen zu lernen. Die laufen überall rum. Man sieht es den meisten sogar sofort an. Es ist recht schwer Deutsche als Deutsche zu erkennen wenn diese hier leben. Touristen kann man allerdings auf 100m gegen den Wind riechen.

Ich denke, dass die Neuseeländer auf Grund ihrer Wurzeln zwangsläufig so tolerant zu Ausländern sind wie sie es eben sind. Die meisten sind hier ja selber Ausländer und nennen sich trotzdem Kiwis.


Mittwoch, 28. April 2010

Serena

Letzte Woche wurde Serena von einem Auto überfahren. Sie kam Morgens nicht mehr zum Frühstück. Wir fanden sie dann am Straßenrand. Serena kam kurz vor mir in die Familie . Da sie eine wilde Katze war, war der Umgang mit ihr manchmal nicht ganz leicht. Das war dann wohl die 4. Katze die in dieser Familie schon überfahren wurde.

Rest in peace Serena...

Schnappschuss von Serena
Ihr absoluter Lieblingsplatz, im Korbstuhl am Fenster

Australien

1. Whiteling
2. Bream
Vogel auf Pfeiler
Angeltrip mit Scott: Meine erste Bream
Ein Pelikan
Blick von Harbour Bridge auf Oper
Werbung am Himmel
Sicht auf Sydney vom Westpac Tower
War Memorial
Watson Bay und The Gap
Blick auf Sydney von Watson Bay
Bondi Beach
Bondi Beach
Darling Harbour
Opera House
Opera House
Circular Quay
Harbour Bridge

Ein paar Impressionen von einer Woche Sydney:

Die Arbeit of a "couple of weeks"

Da die Amana Christian School eine private Schule ist halten sich die finanziellen Mittel in Grenzen. Um genau zu sein muss die Schule jeden Cent 3 mal umdrehen.

Zu einem berechtigten Geiz kommt allerdings noch das Messi Verhalten der Schulleiterin. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul deswegen wird alles was man geschenkt bekommt behalten. Es ist unbedeutend, was es ist, es wird behalten, da man es ja irgendwann einmal gebrauchen könnte.

Es spielte sich also folgendes Szenario ab.
Eine Schule in einem anderen Stadtteil musste schließen, weil die Schülerzahl zu klein war. Daraufhin haben wir uns mit mehreren Autos und Anhängern auf den Weg zu dieser Schule aufgemacht. Bei der Schule handelt es sich übrigens um die Waldronville School in Waldronville wie der Name schon verrät.

Dort angekommen hat die Schulleiterin schon glänzende Augen bekommen und war meiner Meinung nach vor Freude schon fast den Tränen nahe. Ich war auch den Tränen nahe allerdings nicht aus Freude, sondern aus dem einfach Grund, dass ich die Person die das alles aufräumen muss sehr sehr sehr sehr gut kenne.

Mrs. King hat dann auch alles mitgenommen was nicht niet und nagelfest war. Und was niet und nagelfest war hat sie sich auch irgendwie unter den Nagel gerissen. Meine Laune sank von Minute zu Minute immer tiefer in den Keller.
Mrs. Kings Methode war folgende, sie wollte ALLES. Dadurch erübrigten sich alle Fragen meinerseits, ob sie gewisse Dinge will oder nicht, weil die Antwort eh klar war. Wir packten also alles ein hinterließen gewissermaßen nur noch den Rohbau.

In der Schule angekommen haben wir dann die Autos und Anhänger ausgeräumt. Ich meinerseits lobe ja die Kinderarbeit, das hat mir einiges an Zeit und Unmut erspart.

Der Neuseeländer bzw. die aus Australien immigrierte Neuseeländerin ist ja nicht dumm und stellt erstmal alles in einen Raum und nicht sofort an den zukünftigen Platz. Man macht ja nicht die ganze Arbeit auf einmal und fasst lieber alles zwei oder dreimal an. Außerdem hat man ja einen Zivildienstleistenden den man mit der ganzen Arbeit beauftragen kann, währen man selber damit beschäftigt ist extrem beschäftigt auszusehen.

Das beste kam allerdings noch. Ich war im Begriff nach Hause zu gehen, da wurde ich gefragt, ob ich nicht in den Ferien kommen könnte und das Chaos beseitigen könnte. Das fand ich dann schon ziemlich unverschämt. Die Schule hat keinerlei Kosten mich betreffend. Die einzigen die für mich sorgen und Geld ausgeben ist meine Gastfamilie und die sind diejenigen die am wenigsten von meiner Anwesenheit profitieren.
Um mich unter Druck zu setzen hat Mrs. King damit angefangen zu lamentieren, dass die Lehrer in den Ferien ja auch arbeiten müssten und so weiter und sofort. Sie betont in solchen Fällen immer wieder, dass ich ja Mitglied des Kollegiums sei. Wenn es dann aber um andere Dinge geht bin ich nur der Freiwillige aus Deutschland. Ich habe dann erstmal halb zugestimmt ein paar Tage da zu sein, allerdings sogleich gesagt, dass ich einen Urlaub in Australien plane. Das hat ihr natürlich überhaupt nicht gepasst. Wir haben uns dann in einem zweiten Gespräch darauf geeinigt, dass ich die Arbeit vor den Schulferien erledigen werde, sodass die Lehrer andere Dinge tun konnten.

Ich habe mich dann also ca. 3 Wochen damit beschäftigt Regale aufzubauen, einzuräumen und alles zu sortieren, was aus der Waldronville School mitgenommen wurde. Das war eine ziemlich frustrierende Sache, da niemand anderes einen Finger krum gemacht hat und ich mich einfach nur ausgenutzt gefühlt habe. Das habe ich dann allerdings auch gesagt und man hat sich entschuldigt. Geändert hat sich an meinen Aufgaben jedoch nicht viel. Außer, dass ich mittlerweile wieder mehr Zeit mit den Schülern verbringe!

Hier die Beweisfotos meiner Arbeit:

Regal ausgeräumt, dann alle Boxen beschriftet und sortiert.

So wie das Regal dasteht, war alles meine Arbeit. Nach Themen sortiert.
Diesen Raum konnte man nicht betreten, da der Boden mit Dingen übersäht war.

Mittwoch, 24. März 2010

Otago Museum

An diesem wunderbaren Wochenende, es waren zu schlechte Bedingungen zum Surfen, entschieden Menno und Ich mal in das allseits gelobte Otago Museum zu gehen.

Hier ein paar Impressionen aus dem eben genannten Museum.


Blue Penguin, der kleinste Pinguin der Welt.

Kiwi Bird
Ein Royal Albatross, die sind echt verdammt groß. Spannweite +3m
Maori Schnitzereien

Boot der Maori

Detailansicht der kunstvollen Schnitzerei. In das Holz sind Paua Shell eingearbeitet.

Stewart Island 20.03. - 23.03.2010

Letzte Woche planten Menno und Ich extrem kurzfristig einen Trip nach Stewart Island, da es wieder ein verlängertes Wochenende war. Der Montag war Schulfrei, weil Otag Anniversary gefeiert wurde. Hier wird die Ankunft der "ersten" Siedler in Dunedin gefeiert. Menno hatte auch noch den Dienstag frei, weil da Teachers only day bei ihm war. Ich habe nach einer lieben Anfrage ohne Probleme auch noch den Dienstag dazu bekommen.

Unser Plan war am Freitag Nachmittag nach Bluff zu fahren, Samstag Morgens die erste Fähre um 9.30 Uhr nach Oban zu nehmen und dann dort bis Dienstag zu bleiben.
Begleitet wurden wir von Jonas, 17 Jahre alt und aus Tübingen, der zur Zeit hier einen Schüleraustausch macht.

Als wir dann Samstag Morgens bei starkem Regen am Fährterminal waren, wurde uns verkündet, dass die Fähre für 9.30 und 12 Uhr bereits ausgebucht sei. Somit blieb für uns nur die Fähre um 17 Uhr. Daraufhin haben wir uns auf nach Invercargill gemacht und uns 6 Stunden lang alles reingezogen, was es in Invercargill zu sehen gibt oder auch nicht. Zu diesem Zeitpunkt hat es immer noch geregnet....

Pünktlich um 17 Uhr legte die Fähre dann auch ab. Die Fähre ist eine reine Personenfähre und kann ca 50 Passagiere transportieren. Die Überfahrt war grandios. Es regnete zwar nicht mehr, dafür hatten wir ungfähr Wellen die teilweise über 5 Meter hoch waren. Ich habe 3 Passagiere gesehen, die sich übergeben haben, waren aber vermutlich mehr. Es war besser als Achterbahn fahren. Das Schiff hat einen extremen Speed gemacht und wir sind im Prinzip nur über die Wellen geschanzt. Laufen oder frei Stehen war nicht möglich. Mir haben die Leute leid getan, die versucht haben auf die Toilette zu gehen, weil die waren erstens winzig und bei dem Seegang war das glaube ich fast unmöglich die Toilette aufzusuchen. Nach exakt einer Stunde waren wir dann in Oban der einzigen Ortschaft Stewart Islands.
Halfmoon Bay mit Fährterminal

Neben der Hauptstraße

Kurz zur Erläuterung. Stewart Island ist eine recht große Insel die sich südlich der Südinsel Neuseelands befindet. Ca. 85% der Insel sind National Park. Hier gibt es unglaubliche viele und auch viele verschiedene Vögel unteranderem auch den berühmten Kiwi.
Halfmoon Bay

Nun jaaa...
Wir haben uns dann erstmal in dem Backpacker eingenistet in dem wir glücklicherweise zu dritt ein 4Bett Zimmer bekommen haben. Das Hostel an sich war ganz gut. Nicht das beste aber für unsere Bedürfnisse perfekt und mit $25 die Nacht auch recht preiswert.

Am Sonntag haben wir dann unsere längste Wanderung gemacht. Diese Wanderung führte uns an der Ostküste entlang in Richtung Norden immer der Küste entlang. Am Umkehrpunkt unserer Wanderung, Maori Beach, stand zu unserer Überraschung ein Hubschrauber am Strand. Was so aussah:

Der Pilot war sofort bereit uns zu fliegen. Das Gespräch lief ungefähr folgendermaßen ab:

Menno: Do you've got three spare seat?
Pilot: Sure. Do you want a flight?
Menno: For free?
Pilot: Not for free but how much money do you guys have on you?
Menno: 20 bucks...
Pilot: That'll do

Somit hatten wir einen Hubschrauberflug für $20 Dollar ergattert. Allerdings nicht nur irgendeinen Hubschrauberflug, sondern von einer Bucht in eine andere. Mit Start und Landung am Strand. Wir haben dann um den Frontsitz Schnick Schnack Schnuck gespielt, was ich glücklicherweise gewonnen habe.
Nachdem der Motor warm gelaufen war, hoben wir ab und nach ca. 2 Minuten war die ganze Sache über der Bühne und wir zurück in Lee Bay. Der Flug hat uns ungefähr 1 Stunde Fußmarsch erspart. War mein erster Hubschrauberflug und einfach fantastisch. Könnte man direkt süchtig danach werden.

Am Montag haben wir dann nur noch relativ kurze Trips gemacht, bzw. diverse kurze Wege aneinander gehängt. Wir waren am Ackerslighthouse was sich am Ende einer relativ schmalen Landzunge befindet und konnte einige Mollyhawk Albatrosse beobachten.

Stewart Island ist von einem nahezu undurchdringlichen Bush bzw. Regenwald bewachsen. Es hat auch immer wieder getröpfelt. Regen und Sonnenschein haben sich im 5 Minuten Takt abgewechselt. Das Wasser war suuper klar. Die Luft super rein und alles sehr friedlich. Man trifft wirklich nur ab und zu ein paar Menschen und die hat man meistens vorher irgendwo auf der Insel schonmal getroffen.
Bucht mit klarem Wasser und Regenwald im Hintergrund

Der krönende Abschluss war dann noch die Verkostung von frischen Austern für die Bluff sehr brühmt ist! Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen. Nach der schon bekannten, diesmal recht ruhigen Fährfahrt waren wir nach 3 Stunden Autofahrt Abends um 21 Uhr wieder zu Hause.
Battered Oyster with lemon juice

Hier noch ein Bild der Küche des Hostels: